Rechtfertigung allein aus Glauben
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September 7, 2023Was sagt die Bibel zu außerehelichem Sex?
Was sagt die Bibel zu außerehelichem Sex? Selbst Ungläubige ahnen etwas über den Zweck und die Grenzen von Sexualität, denn auch ihnen sind die Forderungen des Gesetzes ins Herz geschrieben (vgl. Röm 2,15), auch wenn sie dieses Wissen unterdrücken (vgl. Röm 1,18). Der entscheidende Faktor ist also, ob man die Antwort demütig akzeptiert. Skeptiker des christlichen Glaubens und diejenigen, die die Sünde rationalisieren wollen, werden trotzdem behaupten, dass die Bibel außerehelichen Sex streng genommen gar nicht explizit verbiete. Obwohl diese Art von Argumentation eine begründete Entgegnung unvernünftig erscheinen lässt (vgl. Spr 26,4), müssen Christen unmissverständlich klar darüber sein, was die Bibel eindeutig über Sexualität lehrt.
Satan hat nicht ohne Grund unermüdlich daran gearbeitet, Sex zu pervertieren. Weil Sexualität heilig ist, ist ihre Entweihung katastrophal. Dabei wurde Sex ganz generell auf zwei Weisen verachtet und missbraucht: durch zügelloses Pandämonium und durch eine gnostische Betrachtung von Sex als Tabu. Bei der ersten werden die verschiedenen Gebote gegen sexuelle Unmoral völlig ignoriert. Bei letzterer wird 1. Mose ignoriert und das Hohelied wirkt gänzlich peinlich. Beide Perspektiven entlarven ein grundlegendes Missverständnis und Durcheinanderbringen von Gottes Plan. Dabei ist die Idee Gottes für Sexualität zur Beantwortung der obigen Frage eine conditio sine qua non, eine notwendige Bedingung.
Der Mann wurde, dem Schöpfungsbericht zufolge, sehr gut geschaffen. Und auch die Frau wurde aus dem Mann geschaffen (vgl. 1Mose 2,22) und entspricht diesem (vgl. 1Mose 2,18). Als sein Pendant (vgl. 1Kor 11,11) war die Frau die göttlich gewährte Hilfe, die der Mann brauchte, um die Schöpfung zu der ihr zugedachten Vollendung zu führen, in der Gott und seine Ebenbilder in Harmonie zusammenwohnen (vgl. 1Mose 2,18). Dies sollte geschehen, indem die Menschheit gehorsam den Schöpfungsauftrag erfüllt: „Seid fruchtbar und mehrt euch“ (1Mose 1,22). Einfach gesagt: Gottes ursprünglicher Plan, seine Schöpfung zur Vollendung zu bringen, beinhaltete den Geschlechtsverkehr zwischen einem Mann und einer Frau, bei dem sich Sperma und Eizelle vereinen, um einen Embryo (d.h. einen Menschen) zu bilden. Sex ist der Weg, um fruchtbar zu sein und sich zu vermehren. Durch diese Vereinigung, die durch fruchtbaren Sex geschmiedet wird, wird Gottes Reich durch seine stellvertretenden Regenten in seinem Ebenbild errichtet. Dies ist ein grundlegendes Element der christlichen Sexualethik: Sexualität, wie ursprünglich von Gott vorgesehen, ist gut.
Gott sanktioniert Sex nicht in jedem Kontext, die Bibel macht aber sehr deutlich, dass nur ein Kontext für Sex zulässig ist. Er ist nur im Rahmen eines Bündnisses zwischen einem Mann und einer Frau möglich. Diese Einschränkungen wurden nicht von einem nörgeligen Priester aus dem viktorianischen Zeitalter eingeführt. Gott schuf Sexualität und legte die Regeln dafür fest. Es mag sein, dass die christliche Sexualethik heute mehr denn je verspottet wird, selbst unter Kirchgängern. Aber die Sexualethik der Bibel ist nicht nebulös. Es ist, wie C.S. Lewis sagte: „Entweder Ehe mit völliger Treue zum Partner oder völlige Enthaltsamkeit.“ Gleich von Beginn an ist die Grenze zwischen einem Mann und einer Frau deutlich in der Erschaffung nur einer Frau für Adam enthalten. Gott schuf nicht vier Frauen für Adam, sondern eine. Die in 1. Mose 2,24 beschriebene Vereinigung geht dem vereinigenden Geschlechtsakt voraus: „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen“ und erst dann werden sie „ein Fleisch“. Außerehelicher Sex ist der Versuch, die Frucht der ehelichen Vereinigung zu genießen, ohne die Vereinigung selbst. Paulus spricht genau dies in seiner Ermahnung an die Korinther an:
„Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind? Sollte ich nun die Glieder Christi nehmen und Hurenglieder daraus machen? Das sei ferne! Oder wisst ihr nicht: Wer sich an die Hure hängt, der ist ein Leib mit ihr? Denn die Schrift sagt: ,Die zwei werden ein Fleisch sein.‘ Wer aber dem Herrn anhängt, der ist ein Geist mit ihm. Flieht die Hurerei! Alle Sünden, die der Mensch tut, sind außerhalb seines Leibes; wer aber Hurerei treibt, der sündigt am eigenen Leibe.“ (1Kor 6,15–18)
„Gelegenheitssex“ ist ein Widerspruch in sich. Eheliche Handlungen sind nur für den ehelichen Kontext vorgesehen. Paulus stellt klar, dass jemand, der seine sexuellen Begierden nicht kontrollieren kann, nicht „herumschlafen“, sondern heiraten soll (vgl. 1Kor 7,9). Diese Ermahnung würde überhaupt keinen Sinn machen, wenn Paulus davon ausginge, dass außerehelicher Sex rein sei. So aber sollen wir „die Liebe nicht aufwecken noch stören, bis es ihr selbst gefällt“ (Hld 2,7). Die Implikation ist hier, dass es eine Zeit gibt, in der die Liebe erweckt werden sollte, aber nicht vorher. Der Hebräerbrief warnt vor sexueller Unmoral und hält ein unbeflecktes Ehebett als Gegenmittel hin. Zu beachten ist aber, dass nur das Ehebett als „unbefleckt“ bezeichnet werden kann (Hebr 13,4). Per definitionem ist hier eine nichteheliche sexuelle Begegnung (das ist mit „Bett“ gemeint) verunreinigt.
Für einen Christen ist Sex außerhalb der Ehe keine Option. Wo es dennoch bedauerlicherweise geschehen ist, wird Gott ein „zerbrochenes und zerschlagenes Herz“ nicht verachten (Ps 51,19). Wir haben nämlich einen Fürsprecher beim Vater, den Herrn Jesus Christus, die Sühne für unsere Sünden (vgl. 1Joh 2,1–2). Vertraue ihm und „sündige hinfort nicht mehr“ (Joh 5,14; 8,11).
Dieser Artikel wurde ursprünglich auf der Website von Ligonier veröffentlicht.