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Jesu Hingabe für seine Gemeinde

Der Bericht über die Zeit zwischen dem Tod Jesu und seiner Erscheinung als Auferstandener zeigt uns die dunkelsten Tage der Kirche. Die Frauen und Jünger waren überwältigt von Trauer und Angst, Zweifel und Hoffnungslosigkeit. Zweifellos halten der Spott der Menge und des Verbrechers am Kreuz noch in ihren Gedanken nach: „Andere hat er gerettet; er rette nun sich selbst, wenn er der Christus ist, der Auserwählte Gottes!“ (Lk 23,35). Sie erinnerten sich nicht an die Dinge, die Jesus ihnen vor seinem Tod am Kreuz gesagt hatte, verstanden sie nicht und glaubten ihnen nicht. Bei manchen, wie bei Thomas, schien der frühere Glaube einem leeren Zynismus gewichen zu sein. Als Maria Magdalena und die anderen Frauen sich am frühen Sonntagmorgen auf den Weg zum Grab machten, begriff keiner von ihnen, dass diese dunklen Tage in Wirklichkeit Tage der größten Entfaltung und Vollendung der souveränen Liebe waren.

Der Herr hatte seinem Volk versprochen, dass er es „nicht aufgeben, noch … verlassen“ würde (5Mose 31,6; vgl. Hebr 13,5–6). Er hatte seinen Jüngern angekündigt, dass er getötet werden und nach drei Tagen auferstehen würde (vgl. Mk 10,34). Die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus ist nicht nur ein wunderbares Siegel für sein vollbrachtes Sühnewerk, sondern auch eine Bestätigung dafür, dass seine Worte immer in Erfüllung gehen. Johannes erinnert uns daran, dass, auch wenn wir es nicht verstehen, unser Herr seinem Wort treu ist. Er führt immer aus, was er versprochen hat. Sein Wort steht felsenfest, auch wenn wir es manchmal nur schwer glauben können.

Die Auferstehungsberichte betonen die Hingabe Jesu an seine Schafe. Anstatt im Tempel oder in den Zentren der irdischen Macht aufzutreten, zeigt er, dass seine erste Priorität darin besteht, seinem Volk zu dienen. Er kommt zu den Schwachen, Bedrängten, Zweifelnden und bringt sie zu sich selbst zurück. Maria Magdalena, die in ihrem Kummer zunächst weder sehen noch hören konnte, werden Ohren und Augen geöffnet, als er zu ihr kommt und sie bei ihrem Namen nennt. Der Gute Hirte ruft seine Schafe beim Namen: „Meine Schafe hören meine Stimme … und sie folgen mir nach“ (Joh 10,27; vgl. Joh 10,3).

Am Sonntagabend versammelten sich die Jünger aus Angst vor den Juden in einem verschlossenen Raum. Die Männer hatten Jesus verlassen oder verleugnet, während er das Werk verrichtete, das ihnen Vergebung und ewiges Leben bringen würde. Anstatt sie zurechtzuweisen und zu verurteilen, sagte Jesus: „Friede sei mit euch!“ (Joh 20,19). Er belebte ihren Glauben, bekräftigte ihre Berufung und sandte sie aus, seine Zeugen zu sein. Sie erlebten Freude und Wonne in seiner Gegenwart. Am nächsten Sonntag kehrte Jesus zurück, ging sogar dem zynischen Thomas nach, erweckte ihn zum Leben und stellte ihn wieder her.

Heute ist unser Herr Jesus Christus aufgefahren und regiert in himmlischer Herrlichkeit. Er bleibt derselbe und setzt sein großes Werk der Rettung, Erhaltung, Wiederbelebung und Wiederherstellung seines Volkes fort. Während wir ihn jetzt nicht sehen können, bewahrt er uns für den Tag, an dem unser Glaube auch sichtbar wird: „Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast … damit die Liebe, mit der du mich liebst, in ihnen sei und ich in ihnen“ (Joh 17,24–26).


Dieser Artikel wurde ursprünglich in der Zeitschrift Tabletalk veröffentlicht.

William VanDoodewaard
William VanDoodewaard
William VanDoodewaard ist Professor für Kirchengeschichte am Greenville Presbyterian Theological Seminary in South Carolina. Er ist Autor oder Herausgeber mehrerer Bücher, darunter The Quest for the Historical Adam und Charles Hodge's Exegetical Lectures and Sermons on Hebrews.